Schweizer Sennenhunde

Die Schweizer Sennenhunde lassen sich in vier Rassen aufteilen, die sich vor allem in der Größe voneinander unterscheiden: Entlebucher Sennenhund, Appenzeller Sennenhund (Blässi), Berner Sennenhund (Dürrbächler) und Großer Schweizer Sennenhund.

 

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Ursprünge der Rasse

Die Schweizer Sennenhunde stammen vermutlich von den so genannten Molossern ab, die von den römischen Legionen vor etwa 2000 Jahren bei ihrem Zug durch das Land zurückgelassen wurden. In verschiedenen Regionen der Schweiz entwickelten sich dann eigenständige Rassen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war jede der bekannten Arten beinahe ausgestorben. Franz Schertenleib, Albert Heim und weiteren Hundefreunden gelang es jedoch, sie zu retten und die jeweilige Zucht zu erneuern. Zu dieser Zeit erhielten die vier Rassen auch ihre heute noch anerkannten Namen. Am weitesten verbreitet sind die Berner Sennenhunde.

Aussehen

Vom Körperbau her sind sich die einzelnen Rassen recht ähnlich. Den Sennenhunden ist ein kräftiger, gut proportionierter Körper sowie gute Beweglichkeit gemein. Die Läufe sind muskulös, die Sprunggelenke stark, die Pfoten rund mit gut gewölbten Zehen, für Hunde dieser Größe jedoch relativ klein. Der Kopf ist bei allen Rassen relativ flach und breit mit einer leichten Mittelfurche, der Stop ist beim Berner sehr gut ausgeprägt. Der Fang ist gerade, beim Appenzeller verjüngt er sich wie der ganze Kopf zur Nase hin. Schweizer Sennenhunde besitzen dreieckige Hängeohren, die Augen sind braun und leicht oval.

Bezüglich der Rute gibt es jedoch Unterschiede: Appenzeller tragen sie geringelt auf dem Rücken, Entlebucher besitzen oftmals einen Stummelschwanz. Trat dieser Gendefekt nicht auf, wurde sie früher kupiert, mittlerweile ist eher eine lange Rute normal. Großer Schweizer und Berner tragen die kräftige Rute in Ruhe bis zum Sprunggelenk hängend, sonst auf Höhe des Rückens, jedoch nie geringelt.

Die kleinste Rasse sind die Entlebucher mit einer Schulterhöhe von 40 bis 50 Zentimeter und einem Gewicht von 25 bis 30 Kilogramm. Appenzeller sind mit 48 bis 58 Zentimeter etwas größer und auch schwerer. Die Gewichtsangaben sind jedoch widersprüchlich und reichen von 23 bis 35 Kilogramm. Berner erreichen eine Schulterhöhe von 58-70 Zentimeter und werden 40 bis 44 Kilogramm schwer. Die größten unter den Sennenhunden sind die Großen Schweizer Sennenhunde mit 60 bis 72 Zentimeter und einem Gewicht von 59 bis 61 Kilogramm. Grundsätzlich sind die Hündinnen kleiner und leichter als die Rüden.

Farblich unterscheiden sich die Schweizer Sennenhunde nicht voneinander. Jede Rasse ist grundlegend schwarz, mit rotbraunem Brand an den Backen, über den Augen sowie an Läufen und Brust. Außerdem sind weiße, symmetrisch deutlich abgegrenzte Abzeichen an Kopf, Fang, Vorderbrust und Pfoten charakteristisch, ebenso eine weiße Rutenspitze. Die Fellbeschaffenheit variiert hingegen. Großer Schweizer, Entlebucher und Appenzeller besitzen kurzes, hartes, glänzendes Fell, das fest anliegt.

Im Unterschied zu den anderen beiden fehlt dem Entlebucher die Unterwolle, beim Großen Schweizer ist sie hingegen besonders dicht. Berner Sennenhunde zeichnen sich durch ihr langes Deckhaar aus, das weich und seidig ist, entweder glatt oder leicht gewellt.

Art und Wesen

Schweizer Sennenhunde wurden früher als Wach- und Hofhunde, Zughunde oder Arbeitshunde zum Viehtrieb verwendet, die dafür nötigen Eigenschaften besitzen sie noch heute. Sie sind wachsam, aber nicht aggressiv, und zeigen einen guten Schutztrieb. Dabei ist jedoch zu beachten, dass vor allem Entlebucher und Appenzeller viel bellen. Sennenhunde sind gerne draußen und nicht wetterempfindlich, jedoch keine Streuner. Robustheit und Belastbarkeit zählen ebenfalls zu ihren Eigenschaften.

Des Weiteren sind sie aufmerksam und gelehrig. Vor allem Entlebucher und Appenzeller (letztere fordern eine Aufgabe) eignen sich sehr gut für verschiedenste Hundesportarten. Besonders Große Schweizer und Berner, aber auch die anderen beiden Rassen werden oft zu Schutz- und Rettungshunden ausgebildet. Zum Wesen der Sennenhunde gehört auch die Liebe zur Familie und zu Kindern, sie eignen sich also hervorragend als Familienhunde.

Auch mit anderen Haustieren sollte es keine Probleme geben. Grundsätzlich sind Große Schweizer und Berner Sennenhunde etwas ruhiger und ausgeglichener, Entlebucher und Appenzeller lebhafter. Um all diese Eigenschaften ausbilden zu können, ist von klein auf eine konsequente Erziehung nötig.

Haltung

Die Haltung von Sennenhunden ist grundsätzlich sehr unkompliziert und problemlos. Die kurzhaarigen Rassen benötigen kaum Fellpflege, v.a. der Entlebucher ist ein sehr auf Sauberkeit bedachter Hund, der wegen der fehlenden Unterwolle so gut wie nicht haart. Appenzeller und Große Schweizer Sennenhunde gehören höchstens während des Fellwechsels gebürstet.

Beim Berner Sennenhund ist etwas mehr Pflegeaufwand erforderlich, mit empfohlenem zweimaligen Bürsten pro Woche hält dieser sich aber in Grenzen. Wie bei allen Hunden mit Hängeohren ist es bei den Sennenhunden empfehlenswert, diese manchmal zu kontrollieren und gegebenenfalls zu säubern.

Was das Futter betrifft, sind Schweizer Sennenhunde nicht besonders wählerisch - dies kann allerdings zum Problem werden, wenn nicht darauf geachtet wird, was und wie viel der Hund frisst. Übergewicht und weitere Folgen falscher Ernährung sind dann zu bekämpfen.

Der benötigte Auslauf bewegt sich im mittleren Bereich, auch wenn er nicht vernachlässigt werden sollte. Die Appenzeller benötigen und fordern jedoch eine Aufgabe, Folge ihrer Eignung zum perfekten Helfer auf Bauernhöfen. Bis auf den Entlebucher Sennenhund eignet sich keine der Rassen zum richtigen Wohnungs- oder Haushund. Dennoch sollte man sie nicht in einen Zwinger sperren. Ein großer Garten bzw. ein Hof wäre ideal. Jede Rasse braucht jedoch engen Familienanschluss und ist auch gerne im Haus.